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372 Route 17.SEFÛRÎYÊ. Von Haifalagerten. ¼ St. S. vom Dorfe liegt auf einem Hügel, an dessen Abhang
viele Cisternen und Höhlen sich befinden, der sogenannte burdj (πυργος),
gleichfalls Ruinen eines mittelalterlichen Schlosses mit dicken Mauern.
Oben hübsche Aussicht auf die grüne Umgebung und die bewaldeten
Höhen, welche sich gegen die Ebene hinunterziehen; in der Ferne sieht
man den Karmel und Haifa.

Von Schefâ ʿAmr geht man auf dem Bergrücken weiter ostwärts.
Nach 15 Min. steigt man in ein kleines Thal hinunter und lässt
nach weiteren 15 Min. einen Weg r. liegen. Die sanften Höhenzüge,
über und an welchen man vorbeikommt, sind bewaldet. Nach 30
Min. hat man einen schönen Blick l. auf die Ebene Buttauf. Diese
fruchtbare Ebene, welche nach verschiedenen Richtungen in die
Gebirge eingreift, entspricht der alten Ebene Sebulon’s; denn hier
hatte dieser Stamm seine Wohnsitze. Bei Griechen und Römern
hiess sie Asochis. Nun wendet man sich r. in ein kleines Thal, in
welchem einzelne dicke Eichen stehen. Nach 45 Min. lässt man
die Strasse r. und biegt l. nach Sefûriye ab; in 10 Min. erreicht
man die Höhe.

Historisches. Sefûrîye entspricht dem Sepphoris des Josephus und dem
Sippori der Rabbinen; bei den Römern hiess der Ort Diocaesarea. Die
Stadt wurde von Herodes dem Grossen erobert; von Herodes Antipas
wieder aufgebaut, wurde sie die grösste und festeste Stadt von Galilaea.
Sepphoris wurde von den arabischen Hülfstruppen des Varus verbrannt;
später war es Sitz der 5 Synedrien des Gabinius. Um das Jahr 180 n. Chr.
wurde von Rabbi Juda Nasi das grosse Synedrium hierher verlegt. Hier-
auf
wurde die Stadt Sitz eines Bischofs (Palaestina secunda). Im Jahre
339 wurde Sepphoris zerstört, da die Juden, die noch immer in Menge
hier wohnten, einen Aufstand gegen die Römer erregten. Am Ende des
6. Jahrhunderts
stand eine Basilica hier über dem Platz, wo Maria den
Gruss des Engels empfing. In der Geschichte der Kreuzzüge wird der Ort
wieder erwähnt; S. von Sepphoris an der Strasse nach Nazareth sind
verschiedene wasserreiche Quellen, die im Winter selbst Mühlen treiben.
Hier versammelten sich die Heere oft; so die Kreuzfahrer vor der Schlacht
bei Hattin. Erst zur Zeit der Kreuzfahrer gewann die Tradition, dass hier
der Wohnort des Joachim und der Anna, der Eltern Maria’s gewesen sei,
festen Bestand. Noch in den späteren Jahrhunderten stand hier das
schöne Castell.

Das heutige Dorf liegt an der SW.-Seite des Hügels. Im N.
des Dorfes sind die Ruinen der Kreuzfahrerkirche über der Stelle,
wo die genannten heiligen Personen gelebt haben sollen. Die Kirche
war dreischiffig; von den Apsiden ist indess nur die Hauptapsis und
die nördliche Nebenapsis erhalten. Die Seitenpfeiler, welche die
Bogen tragen, waren fünffach gegliedert; gegen N. und S. ist noch
ein schräges Fensterchen erhalten. Vor der Kirche liegt eine grosse
Säule am Boden. Um von der Kirche auf die Anhöhe zu ge-
langen
, auf der die Burg stand, hält man sich etwas r. Das Portal
der Burg schaut gegen S. und ist gut erhalten; nach den Rund-
bogen
und Rosetten zu schliessen, stammt es ebenfalls aus der
Kreuzfahrerzeit. Jedoch sind die unteren Lagen der grossen Qua-
dern
, aus welchen das etwa 16m ins Geviert messende Castell er-
baut
ist, gerändert und stammen wohl aus römisch-jüdischer Zeit.
Die Mauern sind sehr dick. Im Innern führt eine schadhafte Treppe